Das Taomalen, entwickelt von Prof. Cyril Mount, fördert das Fließenlassen von Kreativität und Inspiration in der Umgehung kontrollierender Gedanken. Hintergrund sind fernöstliche Meditationstechniken. Das Loslassen von Planung und Wille steht im Mittelpunkt, aber auch die Wahrnehmung,
wie kontrolliert und geplant unsere Handlungen normalerweise sind.

Ausgangspunkt der Malübung ist eine aufrechte Haltung auf einem Meditationskissen o.Ä. Auch aufrecht vor einem Tisch stehend kann diese Übung durchgeführt werden. Der mit Tusche oder Aquarellfarbe getränkte Pinsel (Kanjipinsel oder langhaarige Naturhaar Rundpinsel) wird mit den Haaren abwärts gerichtet locker in der Hand gehalten. Ein Stapel (ca. 10 Blatt) DIN A3-Papier liegt so vor dem TN, dass mit entspannten Schultern und locker hängenden Armen der Pinsel gewissermaßen über dem obersten Blatt schwebt. So sollte längere Zeit eine entspannte Haltung beibehalten werden können! Die Atmung wird bewusst wahrgenommen. Alles Wollen kann nun losgelassen werden. Nichts muss mehr geschehen. Nichts muss mehr bewerkstelligt werden. Jeder planende Gedanke soll einfach unbeachtet weiterziehen. Wenn wir frei vom Willen werden, treten innere Impulse zutage, die in dieser Arbeitsweise besonders willkommen sind. Der Arm, die Hand, der Pinsel werden wie von allein die Spur einer Bewegung auf dem Papier hinterlassen. Danach wird sofort das nächste Blatt vorbereitet und wieder auf den Atem geachtet bis alles frei von Planung und Willen wird. Jeder Impuls soll zugelassen werden. Er äußert sich wieder durch eine Spur auf dem Papier. Dieses meditative Loslassen kann beliebig lange wiederholt werden. Anfänger sollten sich auf maximal 15 Minuten beschränken, um sich nicht in der Konzentrationsfähigkeit zu überfordern. Die entstandenen Spuren auf dem Papier sind die Abbilder des Loslassens oder Festhaltens. Es müssen keine Ergebnisse erzielt werden! Es gibt kein Ziel zu erreichen.

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